Exkursion „Die Wiege Kärntens“

Busexkursion: „Die Wiege Kärntens“
Die vom Kärntner Historiker DDr. Peter Wiesflecker begleitete Exkursion führt uns in die historische Kernlandschaft Kärntens mit ihren einstigen weltlichen, kirchlichen und wirtschaftlichen Machtzentren.

Route: Stift Griffen (ehemaliges Prämonstratenser-Chorherrenstift) – St. Georgen am Längsee (ehemaliges Kloster der Benediktinerinnen) – St. Veit an der Glan (ehemals Herzögliche Residenz und Landeshauptstadt von Kärnten) – Tanzenberg (Schlossanlage und Gymnasium)

Reisebegleitung: Mag. Hartmut Hiden, Mag. Martina Roscher

Abfahrt:     6:30 Uhr: Autobahnauffahrt Wildon (P&R-Platz)
6:45 Uhr: Weblinger Gürtel (P&R-Platz)

Rückkehr:    ca. 19:45 Uhr (Graz); ca. 20:00 Uhr (Wildon)

 Kosten:        ca. EUR 70; Mitglieder: EUR 60 (Busfahrt, Eintritte, Führungen und Trinkgelder)

 Anmeldung: bis 3. Oktober unter 0676 / 53 00 575 oder info@hengist.at

Bis ins Spätmittelalter beschränkte sich die Machtposition der Kärntner Herzöge – seit 1335 waren dies die Habsburger – auf ein Gebiet, das geographisch mit dem Städtedreieck St. Veit an der Glan, Klagenfurt und Völkermarkt beschrieben werden kann. Erst nach dem Ende mehrerer mächtiger Dynastengeschlechter konnte Kaiser Friedrich III. den herzoglichen Besitz im Land arrondieren. Den Schlusspunkt setzten allerdings erst Maria Theresia 1759 durch den Erwerb des ausgedehnten Besitzes des Bistums Bamberg im Land sowie ihr Sohn und Nachfolger Joseph II. durch seine Kirchenpolitik. Die Exkursion führt in die historische Kernlandschaft Kärntens. Der erste Programmpunkt in Griffen macht mit Blick auf die ausgedehnte einstige Burganlage und das ehemalige Prämonstratenserstift Griffen die Position deutlich, die das süddeutsche Bistum Bamberg im Land hatte. Das unter Joseph II. aufgehobene Stift wird heute auch als Standort eines Museums über den in Griffen geborenen Schriftsteller und Nobelpreisträger Peter Handke genützt.
Unsere Fahrt führt uns weiter in das eigentliche Kernland Kärntens. Das ebenfalls unter Joseph II. aufgehobene Stift St. Georgen am Längsee (heute im Besitz des Bistums Gurk) war um 1005 als (adeliges) Benediktinerinnenstift gegründet worden. In seiner Bedeutung ist es gut mit dem steirischen Stift Göß vergleichbar. St. Veit an der Glan wurde unter Herzog Bernhard II., dem bedeutendsten Kärntner Landesfürsten aus dem Geschlecht der Spanheimer, Ort seiner Residenz und damit die erste Landeshauptstadt Kärntens. Bei einem Rundgang durch die historische Altstadt wird deutlich, dass St. Veit nicht nur das politisches, sondern auch das wirtschaftliches Zentrum des Landes war, ehe Klagenfurt, das 1518 von Kaiser Maximilian I. den Landständen übergeben wurde, zur Hauptstadt aufstieg. Im Zollfeld zwischen St. Veit und Klagenfurt verdichtet sich Kärntner Geschichte seit der Antike. Zum Burgen- und Schlösserkranz, der diesen Teil Kärntens umgibt, zählt auch Schoss Tanzenberg. Die im Kern mittelalterliche Anlage wurde von den Verwandten des Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach im 15. Jahrhundert im Stil der Renaissance aus- und umgestaltet. Das Schloss galt als einer der prächtigsten Bauten Kärntens. Nach zahlreichen Besitzwechseln wurde es 1898 als Benediktinerabtei adaptiert und ist seit 1946 Standort des mit dem (einstigen) Bischöflichen Knabenseminars verbundenen Gymnasiums, zu dessen Schülern auch eine Reihe von (nicht nur) Kärntner Kultur- und Kunstschaffenden zählen, u. a. Peter Handke. Mitte der 1980er Jahre entstand in der ehemaligen Abtei- und nunmehrigen Seminarkirche mit den von Valentin Oman geschaffenen Freskenzyklus eines der  bedeutendste sakrale Kunstwerke Kärntens im 20. Jahrhundert.

 

Foto: Johann Jaritz / CC BY-SA 4.0

 

 

 

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